Foto von Joshua - Dr. Johannes Nagler
12. Februar 2024
Blickwinkel

Wie du deinen Fokus beibehalten kannst

Wie du mit Selbstaufmerksamkeit mit dem in Kontakt bleiben kannst, was dir wichtig ist, und dich nicht in deinem Anspruch oder dem Widerstand des Lebens verlierst.

Vielleicht hast du schon ein paar Dinge ausfindig gemacht, die du gerne in deinem Leben anders gestalten möchtest. Oder du hast sogar ein klares Ziel vor Augen und möchtest diesen Fokus längere Zeit aufrechterhalten. Mit diesem Text möchte ich mit dir ein paar Dinge teilen, die du tun kannst, damit sich deine Absicht nicht so schnell im Alltag verliert.

Zu Beginn möchte ich dich daran erinnern, dass es immer kleine Schritte sind, die dich an dein Ziel führen werden und, dass es immer ein Weg ist, um dahin zu kommen. Wenn du einen Fokus gefunden hast, dann beginnst du daher am besten sofort, damit das große Ziel in kleine, einfache und machbare Schritte zu zerlegen und dir gleich einen ersten Schritt in diese Richtung zu überlegen. Überlege dir jetzt gleich etwas Kleines für dich. Zu Beginn hast du nämlich die größte Entschlossenheit und jeder kleiner Schritt wird dich motivieren weiter zu gehen. Wenn es für dich schwierig ist ein größeres Ziel in kleinere, konkreten Handlungen aufzudröseln, kannst du dir auch Unterstützung holen. Diese Schritte dann auch wirklich zu gehen liegt jedoch ganz bei dir - es liegt in deiner Verantwortung. Mache dir das wirklich bewusst.

Wenn du ein wirklich großes Ziel vor Augen hast, ist besonders wichtig dafür sensibel zu sein, sich nicht zu sehr von deiner erwünschten, großen Traumvorstellung einnehmen zu lassen. Die Kluft zwischen der Realität, dem Hier und Jetzt, und der erträumten Zukunft ist dann meist sehr groß und der Weg dahin sehr selten geradlinig. Es ist leicht sich dann im Leben verloren zu fühlen. Vielleicht hilft dir dann die Vorstellung, dass dein Ziel nur so etwas wie der Norden beim Kompass ist, du aber je nach Gelände auch Umwege gehen wirst und vielleicht sogar ganz woanders rauskommst, wo es dir noch besser gefällt. Beginne einfach erst mal damit dich Schritt für Schritt in diese Richtung zu bewegen – denn jetzt ist es das, was du leben möchtest. Du wirst dann fühlen, ob es gut ist weiterzugehen. Erinnere dich immer daran, dass Leben nur jetzt gerade im Moment stattfindet. Nur im aktuellen Moment kannst du handeln.

Die folgenden Ideen werden dich dabei unterstützten, dass du dich möglichst lange an deinen Kompass erinnern kannst und ihn bei erforderlichen Abweichungen entsprechend neu einnorden kannst.

Schaffe dir kleine Inseln im Alltag zum Erinnern

Um deinen Fokus auch im Alltag nicht aus den Augen zu verlieren, ist es sehr wertvoll immer mal wieder bewusst zu dir selbst zurückzukehren. Nimm dir also über den Tag verteilt immer wieder ein paar Minuten Zeit für dich. Du kannst dann deine Augen schließen, dich selbst wahrnehmen und spüren.

Bist du gerade getrieben oder bestimmst du gerade selbst deine Tätigkeiten? Welche Intention ist bei dir gerade im Vordergrund? Bist du gerade angespannt? Hast du deinen Fokus vergessen?

Entspanne dich und atme ein paar mal ein und aus. Schenke dir selbst ein inneres Lächeln. Erinnere dich schließlich an deinen Fokus. Richtige dich mit all deinen Sinnen darauf aus. Wie fühlt sich das jetzt gerade an? Braucht etwas deine Aufmerksamkeit? Was kannst du jetzt tun, damit du einen kleinen Schritt in diese Richtung gehen kannst?

Gehe nun mit dieser Ausrichtung weiter in den Tag. Auch wenn sich das zunächst sehr einfach anhört, so wird es sehr große Auswirkungen haben. Durch die erhöhte Selbstaufmerksamkeit wirst du Abweichungen auf dem Weg von der Gegenwart zu deinem Ziel schneller erkennen und kannst entsprechend handeln. Probiere es aus!

Schreibe ein Tagebuch

Ein Tagebuch ist ideal, um langfristig mit sich zu arbeiten und deinen eigenen Fokus nicht zu verlieren. Du kannst dort hineinschreiben, was gut für dich ist, was dich ausmacht, was deine Talente sind und was deine Träume sind. Ebenso ist dort Platz für deine Stolpersteine im Leben, für deine Gefühlswelten und deine Sorgen. All das eben, was dich deinem Fokus näher bringt oder eben entfernt – beides sind Bestandteile auf deinem Weg dahin. Letztlich lernen wir durch das Leben uns dem Ziel auf eine möglichst einfache Art und Weise zu nähern. Widerstand legt dir nahe etwas anders zu probieren, wenn die Dinge funktionieren bist du auf einem guten Weg.

Das Tagebuch wird dir hier helfen, den Lektionen des Lebens zuzuhören. Du kannst zurückblickend Muster erkennen, dir deinen Weg anschauen und daraus für zukünftiges Handeln lernen. Ein Tagebuch wird dich immer daran erinnern, dass sehr viele kleine Schritte waren, die dich zu dem Ort gebracht haben, an dem du dann gerade bist. Manchmal vergessen wir das und es gut, sich dessen wieder bewusst zu werden.

Wo bin ich gerade? Was hat mich da hingebracht? Wo möchte ich eigentlich hin?

Sehr wirkungsvoll ist es, jeden Tag eine kurze Reflektion zu machen und damit die Bewusstheit für dich selbst zu stärken und sensibel für das zu werden, was in deiner Aufmerksamkeit ist. Falls du noch keine Struktur hast um deinen Tag zu reflektieren, schlage ich dir vor immer am Abend einen kleinen Eintrag in dein Tagebuch zu schreiben. Nimm dir für diesen Rückblick etwas Zeit und Ruhe.

Du kannst dir beispielsweise folgende Fragen stellen:

  • Wie geht es mir gerade?

  • Wie habe ich heute meinen Tag erlebt?

  • Was hat mich heute gefreut?

  • Wofür bin ich heute dankbar?

  • Wo ging es mir heute nicht so gut?

  • Was hätte ich gerne gemacht, was ich nicht gemacht habe?

  • Was hätte ich nicht tun sollen, was ich gemacht habe?

  • Was hat mich meinem Fokus näher gebracht?

  • Was hat mich von meinem Fokus entfernt?

  • Wie geht es mir gerade mit meinem Fokus?


Spüre abschließend noch einmal in dich hinein.

Wie geht es dir jetzt? Wie geht es dir mit den Dingen, die dir bewusst geworden sind? Wie nimmst du gerade deinen Körper wahr? Wie sind deine Gefühle gerade?

Erinnere dich daran, was dir gerade wichtig ist und bestärke es.

Atme dein Sein.

Letzte Änderung am 18. Dezember 2024 ◀ Zurück

Ein Freund ist ein Mensch, der die Melodie Deines Herzen kennt und sie Dir vorspielt, wenn Du sie vergessen hast.

Albert Einstein

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